All-On-4® / hochmoderne feste Zähne an einem Tag

Sofort feste Zähne

Dank modernster Zahnersatztechnologie können wir Implantationen minimalinvasiv und schonend durchführen – teilweise sogar ohne vorherigen Knochenaufbau. Dabei werden auch wichtige anatomische Strukturen geschützt (Kieferhöhle und Unterkiefernerv). Die besondere Implantatachse und -verteilung ermöglichen eine angenehme Zahnersatz-Positionierung im Mund.

Einführung

Oft leiden Menschen unter chronischen Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Früher oder später kann dies zu Zahnverlust führen, denn die umgebenden Gewebe werden abgebaut (resorbiert) und der Kieferknochen wird deutlich schmaler und dünner. Sollte später der Wunsch bestehen, die Zähne fest mit Implantaten zu ersetzen, ist es meistens notwendig, Knochen aufzubauen, um eine perfekte Implantateinheilung gewährleisten zu können.

Bei Verlust aller Zähne mit extremem Kieferknochenrückgang lässt sich das Einbringen der Implantate und die prothetische Versorgung ohne aufwendige Kieferknochenaugmentation (Knochenaufbau) nicht ohne weiteres erfolgreich umsetzen. Dies betrifft insbesondere den seitlichen Zahnbereich (Molarenregion), wo fortgeschrittener Knochengewebeverlust deutlich häufiger ist.

Normalerweise werden acht Implantate benötigt, um einen Oberkiefer komplett mit Implantaten und festsitzendem Zahnersatz zu versorgen. Mindestens sechs Implantate sind für den Unterkiefer notwendig. Die Implantate müssen mindestens drei bis sechs Monate verheilen, damit man den endgültigen Zahnersatz fest eingliedern kann. Im seitlichen Zahnbereich muss normalerweise genügend Knochen vorhanden sein oder ergänzend aufgebaut werden. Im Oberkiefer ist es meistens notwendig, einen Knochenaufbau in den Kieferhöhlen (Sinuslift) durchzuführen, um mehr Knochenhöhe zu gewinnen. Während die Implantate einheilen, bekommt der Patient meistens eine abnehmbare Prothese, weil die Implantate nicht belastet werden dürfen. Die endgültige Versorgung erfolgt frühestens sechs bis acht Monate nach der Implantation.

Sofort feste Zähne mit All-On-4®

Beim Implantatsystem All-on-4® ist das Therapiekonzept ganz anders: Statt sechs bis acht Implantate mit aufwendigem Knochenaufbau im seitlichen Zahnbereich genügen vier bis sechs im Frontzahnbereich. Zwei der Implantate werden dabei mittig gerade gesetzt und zwei seitlich mit 17 bis 45 Grad Abwinkelung. Diese besondere Positionierung und Schrägstellung resultieren in einer statisch günstigeren Belastung und einer besseren Verteilung der Implantate (weiter hinten im Kiefer). Die festsitzende prothetische Versorgung (Brücke) darf unmittelbar nach der Implantation sofort erfolgen und der Patient wird innerhalb eines Tages oder spätestens nach zwei Wochen mit festsitzendem Zahnersatz versorgt. Nach vier bis sechs Monaten kann diese Brücke durch eine endgültige hochwertigere Brücke ausgetauscht werden.

Ist unser Konzept auch für Sie geeignet? (Indikation)

• Ja, wenn Sie Zahnlücken oder mehrere lockere Zähne haben.
• Ja, wenn Sie im Oberkiefer oder Unterkiefer zahnlos sind.
• Ja, wenn Sie eine Prothese tragen.
• Ja, bei totalem Zahnverlust in einem oder beiden Kiefern.
• Ja, wenn ein extremer Kieferknochenabbau im seitlichen Zahnbereich sonst benötigt wird.
• Ja, wenn Sie zusätzlich Angstpatient sind oder Ihnen bisher kein anderer Zahnarzt helfen konnte.

Für wen ist das Konzept nicht geeignet? (Kontraindikation)

• für Patienten mit Immunschwäche
• für Patienten mit unkontrollierter Diabetes oder systemischen Erkrankungen

Behandlungsablauf

Für die Behandlung sind je nach Komplexität mehrere Termine nötig. Die Termine können allerdings bei Bedarf flexibel miteinander kombiniert werden.

1. Beratungsgespräch (erste Sitzung)

Am Tag der Erstberatung wird geklärt, ob die Behandlung mit All-on-4® möglich ist. Sie werden ebenfalls über alle weiteren möglichen Alternativen aufgeklärt. Falls gewünscht, können bei diesem ersten Beratungstermin bereits alle Vorbereitungen für die Behandlung abgeschlossen werden. Die Implantation kann direkt im zweiten Termin erfolgen.

2. Vorbereitung und Planung (erste oder zweite Sitzung)

Implantate werden heutzutage dreidimensional geplant. Für die Planung benötigt der Zahnarzt, wie bei allen Implantatbehandlungen, eine 3D-Röntgenaufnahme, extra- und intraorale Bilder und einen intraoralen Abdruck. Anhand dieser Informationen wird der Zahnarzt zusammen mit dem Zahntechniker für Sie ein Therapiekonzept erstellen und die genauen Kosten der Therapie für Sie ausrechnen. Dies beinhaltet die benötigten Materialien, laborgefertigte spezielle Orientierungsschablonen sowie eine provisorische Brücke.

3. Zweiter Beratungstermin (zweite oder dritte Sitzung)

Sie werden über den individuellen Ablauf detailliert aufgeklärt und alle Ihre weiteren Fragen werden beantwortet. Nach erfolgreicher Planung wird Ihnen ein Operationstermin angeboten. Hier werden außerdem wichtige Informationen für die Operation wie Narkoseart, Medikamente sowie Verhaltensregeln vor und nach der Operation geklärt.

4. Bissregistrierung (optional, dritte Sitzung)

Um die zukünftige Brücke zu planen, erstellt der Zahntechniker eine Bissschablone, mit der der zukünftige „Biss“ geplant wird.

5. Operationstag (dritte oder vierte Sitzung)

Die All-on-4®-Operation ist eine der komplexen Operationen der Zahnmedizin. Sie benötigt eine sehr gute Koordination und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Oralchirurg, Zahnarzt, Zahntechniker und in manchen Fällen dem Implantathersteller. Am Tag der Operation müssen alle, die bei dieser Arbeit teilnehmen, vor Ort oder „Stand-by“ sein. Die Operation kann entweder unter Vollnarkose oder Sedierung durchgeführt werden. In manchen Fällen kann der Eingriff unter lokaler Anästhesie erfolgen. Die Implantate und benötigte chirurgische Arbeiten werden entweder navigiert oder einfach durchgeführt. Anschließend werden die Implantate freigelegt und für den provisorischen Zahnersatz Abdrücke genommen.

6. Eingliederung der provisorischen Brücke (am OP-Tag oder später)

Je nach Planung wird eine im Labor angefertigte festsitzende Brücke eingegliedert und befestigt. In seltenen Fällen, insbesondere wenn ein oder mehrere Implantate keine passende Primärstabilität aufweisen, wird diese Maßnahme etwas verzögert, bis die Implantate mehr Stabilität aufweisen.

7. Nachkontrolle

Einen Tag und zwei Wochen nach der Operation werden die Fäden entfernt und die Wunde nachkontrolliert. Bei Bedarf finden weitere Kontrolltermine statt.

8. Endgültige prothetische Versorgung (vier bis sechs Monate später)

Vier bis sechs Monate nach der Operation wird eine neue Brücke mit hochwertigeren Materialien hergestellt und eingesetzt. Dafür werden die benötigten Termine vorher festgelegt. Die endgültige Brücke wird entweder aus metallverstärkten hochwertigen Premiumkunststoff oder aus hochwertiger Keramik bzw. Zirkon hergestellt.

Vorteile der All-On-4®-Methode

• kurze Behandlungszeit (Beim Standardvorgehen sind in der Regel viele Behandlungssitzungen und monatelange Wartezeiten nötig.)
• durchführbar ab nur vier Implantaten je Kiefer statt sechs bis acht
• feste Zähne innerhalb eines Tages (bis zwei Wochen – je nach Variante, Komplexität und Dentallaborkapazität): Sie gehen also mit festen Zähnen nach Hause.
• schmerzfreie Behandlung
• kein aufwendiger Knochenaufbau
• weniger postoperative Komplikationen, da kleineres OP-Gebiet
• kostengünstiger als traditionelle Methoden mit sechs bis acht Implantaten
• entspannte und stressfreie Behandlung unter Dämmerschlaf
• Ratenzahlung und individuelle Therapiemethoden

Haltbarkeit

Die Erfolgsquote von All-on-4® liegt nach den meisten Studien bei über 95 Prozent. Dafür müssen hochwertige Materialien verwendet werden. Implantate können bei sehr guter Mundhygiene und regelmäßiger Prophylaxe generell lebenslang halten. Die Haltbarkeit ist ebenfalls von Faktoren wie Rauchen und dem allgemeinmedizinischen Zustand abhängig.

Alternative

• Miniimplantate / verankerte Implantate: bei stark atrophierten Knochen und bei sonst erforderlichen, aufwendigen Knochenaufbaumaßnahmen
• herausnehmbare Prothesen
• Metallklammerprothesen

Unsere Sofortimplantation-Therapiemethoden

Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden: Sie sind nie für einen längeren Zeitraum ohne Zähne!

Methode 1: Sofort-Klassik

• 3D-Planung
• 4-6 Sofortimplantate je Kiefer
• sofortige definitive Zahnersatzversorgung (Lokatoren- oder Teleskop-System)
• 4 hochwertige Implantate und qualitativer Premium-Kunststoff-Zahnersatz (sofort feste Zähne) oder Hoch-Retention Lokatoren-verankerter, abnehmbarer Zahnersatz

Leistungen:

• Sofortimplantation
• hoher Retentionsgrad und lebenslange Haltbarkeit
• Definitiver Zahnersatz wird innerhalb von drei Wochen postoperativ eingesetzt und die Behandlung dann abgeschlossen.
• 4-6 Monate später wird der neue Zahnersatz ggf. unterfüttert.
• Flexibel erweiterbar: Der abnehmbare Zahnersatz kann später auf Wunsch mit festsitzendem Zahnersatz gegen Aufpreis ausgetauscht werden (gilt nicht für Miniimplantate bei sehr dünnen Kieferknochen).
• keine kaufunktionellen Einschränkungen

Methode 2: Sofort-Sofort

• 3D-Planung
• 4-6 Sofortimplantate je Kiefer
• sofortige provisorisch-festsitzende Zahnersatzversorgung (Multiunits-System)

Leistungen:

• Sofortimplantation
• sofort festsitzende Versorgung
• Provisorisch festsitzender Zahnersatz wird innerhalb von 7-14 Tagen postoperativ eingesetzt.
• 4-6 Monate später wird das Provisorium mit definitivem festsitzendem Zahnersatz aus Premium-Kunststoff-Zähnen mit einer metallverstärkten Brücke ausgetauscht.
• Brücke-Basis-Verstärkung aus gegossenem Metallsteg
• keine kaufunktionellen Einschränkungen

Methode 3: Sofort-Sofort+

Leistungen:

• Sofortimplantation
• sofort festsitzende Versorgung
• Provisorisch festsitzender Zahnersatz wird innerhalb von 7 Tagen postoperativ eingesetzt.
• 4-6 Monate später wird das Provisorium mit definitivem festsitzendem Zahnersatz aus hochwertiger Keramik ausgetauscht.
• Brücke-Basis-Verstärkung aus gegossenem Metallsteg
• keine kaufunktionellen Einschränkungen

Methode 4: Sofort-Individuell

• 3D-Planung
• Sofortimplantate je Kiefer: individuelle Implantatanzahl nach Planung
• sofortige provisorisch-festsitzende Zahnersatzversorgung
• definitiv festsitzender Zahnersatz: Art nach Planung

Eine „Sofort-Individuell"-Variante ist notwendig, wenn:

• 1. nicht alle Zähne des Ober- oder Unterkiefers entfernt werden.
• 2. bei stark reduziertem Knochenangebot im Oberkiefer zuerst ein Knochenaufbau notwendig ist (trifft für den Unterkiefer nicht zu).
• 3. neben den vier vorderen Implantaten im hinteren Kieferbereich z. B. zwei bis vier weitere Implantate eingesetzt werden.
• 4. zusätzlich sogenannte provisorische Implantate gesetzt werden müssen.

Häufig gestellte Fragen

Ist eine alte Röntgenaufnahme von meinem Zahnarzt hilfreich?
Ja, aber nur für die erste Einschätzung. Die Aufnahme darf nicht älter als drei Jahre sein. Für die Behandlung ist eine alte Röntgenaufnahme nicht notwendig.

Wie fordere ich eine Röntgenaufnahme von meinem Zahnarzt an?
Wurde in den letzten Jahren eine Panorama-Röntgenaufnahme gemacht, fordern Sie diese bei Ihrem Zahnarzt z. B. per E-Mail an. Jeder Zahnarzt ist zur Herausgabe verpflichtet, wenn Sie Ihre Röntgenaufnahme z. B. für eine Weiterbehandlung oder zur Archivierung für sich selbst anfordern. Digitale Röntgenaufnahmen werden Ihnen dann meist per Post zugesendet. Bei konventionellen Röntgenaufnahmen kann der Zahnarzt verlangen, dass Sie die Aushändigung schriftlich bestätigen. Hierfür kann er Ihnen ein Schreiben per Post / E-Mail zusenden oder Sie gehen persönlich in der Praxis vorbei.

Kann die Behandlungsmöglichkeit anhand von Röntgenbildern beurteilt werden?
Eine Panorama-Aufnahme ist für eine erste Einschätzung sehr hilfreich. Im Unterkiefer ist die All-on-4®-Methode fast immer möglich. Im Oberkiefer ist in ca. 10% aller Patientenfälle zusätzlich ein Knochenaufbau vor dem Beginn der Behandlung notwendig. Eine 3D-Röntgenaufnahme hilft zur abschließenden und sicheren Beurteilung des Knochenangebotes. Sie bietet darüber hinaus wichtige Informationen für den chirurgischen Eingriff.

Hilft eine bereits vorhandene 3D-Röntgenaufnahme?
Ja, wenn die Aufnahme gut und für uns auswertbar ist. Eine weitere aktuelle 3D-Röntgenaufnahme kann manchmal für die Planung von speziellen Schablonen oder sofortigem provisorischem Zahnersatz notwendig sein.

Muss ich nur für die Behandlungsaufklärung einen weiten Anfahrtsweg auf mich nehmen?
Das ist nicht immer notwendig. Nach dem telefonischen Erstberatungsgespräch können wir folgende organisatorische Punkte aus der Ferne erledigen:

• Abklärung Ihres Gesundheitszustandes und Anamneseerhebung unter eventueller Einbeziehung Ihres Hausarztes oder anderer Ärzte
• Aufklärung über die Behandlung und den Ablauf des chirurgischen Eingriffs
• Aufklärung über die Behandlungskosten und Kostenvoranschläge, ggf. Erstellung von Heilkostenplänen
• Terminierung Ihrer Behandlung bis Behandlungsende

Sollten wir für Sie eine passende Unterkunft für diesen Zeitraum organisieren, sprechen Sie uns bitte an – wir helfen Ihnen gerne bei der Suche!

Welche Vorbereitungsmaßnahmen sind vor Behandlungsbeginn erforderlich?
Die Vorbereitungsmaßnahmen können schon beim ersten persönlichen Beratungstermin abgeschlossen werden. Vor Behandlungsbeginn sind die folgenden typischen Maßnahmen notwendig: Kieferabdrücke, Bissregistrierung, 3D-Röntgen, Kosten- und chirurgische Aufklärung etc. Die Planung kann in komplexen Fällen zeitaufwendig sein, aber das werden wir für Sie im Hintergrund erledigen.

Was ist am OP-Tag zu erwarten und wie läuft die Behandlung ab?
Am OP-Tag stehen Ihnen das gesamte Praxisteam und ggf. Labortechniker zur Verfügung. Sie kommen früh morgens in die Praxis und erhalten ggf. Ihre Sedierung, die Sie in einen entspannten „Schlaf“ versetzt. Die Implantation ist in der Regel nach ein paar Stunden abgeschlossen – Sie wachen danach von allein wieder auf. Die Behandlung ist für Sie schmerzfrei – Sie bekommen nichts vom Eingriff mit. Ihr provisorischer Zahnersatz (je nach Therapiemethode) wird Ihnen entweder direkt oder nach 7-14 Tagen eingesetzt.

Wie ist das weitere Vorgehen bei den Methoden „Sofort-Sofort“ und „Sofort-Sofort+“?
Patienten, die sich für die Methode „Sofort-Sofort“ oder „Sofort-Sofort+“ entschieden haben, erhalten die definitive Versorgung nach 4-6 Monaten. Dafür sind in der Regel zwei bis fünf weitere Sitzungen notwendig (je nach Variante).

Ist die Erstellung eines Heil- und Kostenplanes (Kostenvoranschlag) mit Kosten verbunden?
Die telefonische Erstberatung und der erste Beratungstermin in der Praxis (für in Deutschland Versicherte) werden wie bei einem normalen Zahnarzttermin mit dem Versicherungsträger abgerechnet. Sollten Sie einen detaillierten Kostenvoranschlag für Ihre Versicherung benötigen, zahlen Sie (oder Ihre private Versicherung oder ggf. Zusatzversicherung nach Rechnungserhalt) nur die Kosten der dafür benötigten Leistungen wie 3D-Röntgen und Erstellung der privaten Kostenvoranschläge.